Von Anfang an in
Bombenstimmung war am Samstag in der vollen Stadthalle das
Publikum, das sich die Aufführung des Hippie-Musicals "Hair",
eineinhalb Jahre lang einstudiert von der Jazz-und-Pop-AG
des Waldshuter Hochrhein-Gymnasiums, nicht entgehen
lassen wollte. Frenetischer Beifall belohnte gleich
den ersten Klassiker "Aquarius", nach dem Ulrich Tomm, Leiter
der AG und Musiklehrer, begrüßte, überwältigt vom großen Interesse
an dieser besonderen Chorarbeit. Er sprach von grandioser Unterstützung
durch die engagierten Schülerinnen und Schüler und dankte den
Sponsoren. Begeistert klatschten die schätzungsweise 600 Menschen bereits
beim zweiten Stück mit, und trotz der Hitze in der Halle folgten einige
der Aufforderung, doch auch selbst mitzutanzen - die temperamentvollen,
zwischendurch auch publikumsnahen Aktionen der Mitwirkenden
schufen zeitweise fast einen Hexenkessel. Eingedenk der Tatsachen,
dass zu solchen Auftritten eine Menge Mut gehört und die meisten
Solisten wohl keine Stimmbildung genossen haben, darf an dieser Stelle
ein Lob für alle nicht fehlen. Herausragende Gesangsleistungen zeigten
Nicole Gütling mit "Air", Jessica Schlage mit "Walking in
Space" und Alina Wichmann mit "Easy To Be
Hard". Schade, dass die Stimmen des Chors allzu
oft hinter der Live-Musik der Band zu blass heraus kamen. Ein
besonderes Schmankerl war das rund zehnminütige Schlagzeug-Solo von
Jonathan Pauli, mit dem nach der Pause wieder auf die
Plätze gerufen wurde. Und ein Riesengag, mit Jubel
quittiert, geht auf das Konto Tomms, der sich für
die Vietnam-Krieg-Szene auf offener Bühne sein langes Haar abschneiden
ließ. Tolle Lichteffekte komplettierten eine Aufführung, die mit
stehendem Applaus belohnt wurde und nicht ohne mehrere Zugaben zu Ende
gehen durfte. Sigrid Lägel |